Kostenfalle Internet: Vorsicht trotz neuer EU-Richtlinen im Ausland!
Smartphones und Tablet-PCs sind heute die ständigen Begleiter vieler Menschen. Da dürfen die Geräte natürlich auch im Urlaub nicht fehlen. Leider ist die Nutzung des Smartphones oder des Tablet-PCs ohne einen Internetzugang jedoch nur halb so interessant und die Möglichkeiten sind zudem sehr eingeschränkt. Doch gerade bei Reisen ins Ausland ist bei der Internetnutzung Vorsicht geboten. Zwar hat sich hier in den letzten Jahren dank der EU viel getan, aber komplett sicher ist man deswegen noch lange nicht.
Wieso kann trotz Kostenairbag und EU-Richtlinien die Internetnutzung im Ausland teuer werden?
Die EU hat einen „Kostenairbag“ eingeführt, der nach einem Datenvolumen von 60 Euro die Verbindung kappt, sofern der Nutzer nicht explizit in die weitere Nutzung einwilligt. Vorbei also die Zeit der hohen Handyrechnungen? Leider nein, denn das System funktioniert nicht überall. Zwar sieht die EU vor, dass der Kostenairbag auch im nicht EU-Ausland zur Anwendung kommt, jedoch gibt es in der entsprechenden Bestimmung eine Ausnahme: Ist es nämlich aus technischen Gründen nicht möglich die Nutzungsdaten flächendeckend zu erfassen, dann muss der Anbieter sich nicht an den Kostenairbag halten. In diesem Fall muss er lediglich den Nutzer per SMS auf diesen Zustand hinweisen. Passt man hier nicht auf, kann es also auch weiterhin schnell zu hohen Kosten und einer erschreckenden Handyrechnung kommen. Es gilt daher in jedem Fall besondere Vorsicht walten zu lassen und alle Hinweis des Providers aufmerksam zu lesen. Nur so lassen sich böse Überraschungen vermeiden.
Worauf gilt es bei der Internetnutzung im Ausland zu achten?
Besonders wichtig ist es bei der Datennutzung im Ausland darauf zu achten, wie man die Geräte verwendet. Vor allem die Nutzung des Internets für den Versand von Fotos oder für das Streamen von Musik sollte man besser unterlassen, denn so kommen schnell große Datenmengen zusammen und das Datenkontingent ist schnell erschöpft. Ein Song im Radio zu hören fällt gut und gerne mit 3-4 Megabyte ins Gewicht. Ein Foto, gemacht mit den modernen und hochauflösenden Kameras eines Smartphones oder Tablet-PCs, hat auch problemlos schon einmal 5-6 Megabyte. Besonders teuer wird es aber bei den Videos. Ein einzelner Clip auf YouTube oder Facebook kann je nach Länge 10 oder mehr Megabyte des Datenkontingents verbrauchen. Dies ist besonders ärgerlich, da die Kosten pro Megabyte abgerechnet werden und im Ausland oft besonders teuer sind.
Beim Telefonieren kommt man hier zum Glück oft günstiger weg. Vorgeschriebene Minutenpreise innerhalb der EU machen die Nutzung des Telefons übersichtlich und die Kosten deutlich überschaubarer. Zumindest dann, wenn man sich der Gespräche bewusst ist. Auch wenn 6 Cent die Minute für einen ausgehenden Anruf erst einmal unbedeutend erscheinen, können längere Gespräche mit dem Partner in der Heimat – übrigens auch wenn dieser anruft – schnell ins Geld gehen. Denn: Nach nur gut 1,5 Stunden hat man nämlich auch hier schon fast 60 Euro vertelefoniert und das reguläre Kontingent so gut wie aufgebraucht!
Wie kann man im Ausland bei der Internetnutzung Kosten sparen?
In den meisten Hotels im Ausland gibt es inzwischen WLAN-Zugang. Dieser ist nicht nur schneller, sondern oftmals auch kostenlos oder zumindest deutlich günstiger als das Handy. Wann immer man sich im Hotel aufhält, sollte man daher das dortige WLAN nutzen und die Übertragung von großen Dateien und Fotos oder das Streamen von Videos und Musik auf das Hotel beschränken. Außerdem eignet sich WLAN bestens um über Skype, WhatsApp, FaceTime & Co mit der Heimat zu telefonieren – völlig kostenlos und ohne Risiko. Das WLAN ist meist in den öffentlichen Bereichen sowie in den Clubzonen, nicht selten aber auch im Zimmer selbst verfügbar.
Außerdem sollte man sein Handy bereits vor der Reise für den Aufenthalt im Ausland einstellen. Am besten deaktiviert man hier die Funktion „Daten Roaming“ von vornherein komplett um Kosten zu sparen. Muss man das Internet aus irgendeinem Grund doch benutzen, kann man die Funktion kurzzeitig aktivieren und schließlich wieder ausschalten. So werden vor allem Kosten die im Hintergrund entstehen (zum Beispiel für die Aktualisierung des Wetters, Push Benachrichtigungen, Software-Updates, etc.) vermieden. Vor allem bei regelmäßigen Aufenthalten im selben Land können sich unter anderem auch ausländische Prepaid Karten lohnen. Diese sind günstig und auch als Ausländer ohne Probleme zu bekommen.
Das Fazit
Auch wenn sich aus gesetzlicher Sicht vieles geändert hat und das Roaming im Ausland deutlich sicherer und günstiger geworden ist, so ist nach wie vor Vorsicht geboten. Wann immer möglich sollte man auf den Internetzugang des Hotels zurückgreifen und öffentliche Telefone benutzen. Das Handy sollte nur für kurze Gespräche und die Internetfunktion nur in dringenden Fällen verwendet werden.
Mit kommunikativen Grüßen
Ihr HD-Toner Team 😉
www.hd-toner.de