Die richtige und professionelle Löschung von Speichermedien wird immer wichtiger, um keine wichtigen und privaten Daten in fremde Hände geraten zu lassen. Doch leider wird oft sehr arglos mit dem Thema umgegangen. In diesem Artikel erfahren die Leser, warum die richtige Löschung von Speichermedien wichtig ist.Datenschutz wird für viele Menschen immer wichtiger
Immer mehr Menschen nutzen unterschiedlichste Medien für die Kommunikation sowie die Speicherung und den Austausch von Daten. Dazu zählen heute nicht mehr nur Computer, sondern auch Notebooks, Smartphones und Tablets. Zur Speicherung und Archivierung von Daten wie etwa wichtigen Textdokumenten, privaten Fotos oder auch Musikstücken werden dabei in der Regel klassische Speichermedien wie z.B. USB-Sticks, Speicherkarten, externe Festplatten oder auch CD/DVD-Rohlinge benutzt.
Gleichzeitig machen sich immer mehr Menschen berechtigte Gedanken darüber, was sie mit alten oder nicht mehr benötigten Speichermedien machen sollen, denn die Themen Privatsphäre und Datenschutz werden für diese in Zeiten von Datenklau, Identitätsdiebstählen und Hackerangriffen immer wichtiger. Zudem wird die Bedrohung durch Viren, Trojaner und Malware immer größer, sodass ein sicherer Schutz immer relevanter wird. Dies betrifft auch alte Speichermedien, die nicht selten arglos entsorgt werden, obwohl sich hierauf noch kritische Daten befinden.
Alte Datenträger und Speichermedien sind ein häufiges Datenschutz-Risiko
Tatsächlich gehen viele Nutzer davon aus, dass mit einem Druck auf die „Löschen“-Taste alle Daten von einem Speichermedium wie einer Festplatte oder einem USB-Stick dauerhaft und sicher entfernt wurden. Nicht selten werden dann alte Computer samt Festplatte oder USB-Sticks im Internet an unbekannte Personen verkauft, weil man sich hiervon noch ein paar Euro Gewinn erhofft. Allerdings werden die Daten in den meisten Fällen durch das „Löschen“ und Leeren des Mülleimers nicht wirklich von der Festplatte, dem USB-Stick oder der Speicherkarte gelöscht, sondern diese werden nur für den Nutzer unsichtbar gemacht.
In Wirklichkeit befinden sich die Daten noch weiterhin auf dem jeweiligen Speichermedium und können mit speziellen Tools wieder sichtbar gemacht werden. Wurden die betreffenden Speichersektoren noch nicht wieder durch andere Daten überschrieben, so lassen sich mit einfachen Softwaretools ganze Textarchive und Bilderbibliotheken wieder zurückholen. Gelangen dann beispielsweise besonders private Dokumente oder Fotos in die falschen Hände, so kann dies mitunter zu einem echten Problem werden.
So sollte man nicht mehr benötigte Speichermedien löschen
Grundsätzlich sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass sich Daten nicht mit einem einzigen und kurzen Knopfdruck löschen lassen. Diese sind dann zwar zunächst nicht mehr sichtbar, aber immer noch vorhanden – und zwar so lange, bis die alten Daten durch neue Daten überschrieben wurden. Für eine wirklich sichere Löschung von Speichermedien gibt es deshalb inzwischen sehr einfache und praktische Tools die nicht selten als „Datenschredder“ bezeichnet werden, denn die Daten werden durch das Überschreiben mit zufällig generierten Daten unwiderruflich gelöscht. In einigen Fällen wird dies sogar mehrfach gemacht, um ganz sicher zu gehen.
Hierfür gibt es verschiedene Methoden. Zu den bekanntesten gehört z.B. der US DoD Standard 5220.22-M, bei dem ein Datenträger ganze 3 Überschreibungsvorgänge durchläuft. Weitere bekannte Löschvorgänge sind der Deutsche VSITR Standard sowie der Bruce Schneider Algorithmus mit jeweils 7 Durchgängen. Zu den ganz strengen Löschmethoden gehört unter anderem der Peter Gutmann Algorithmus, welcher ganze 35 Überschreibungsvorgänge beinhaltet und damit zu den sichersten Varianten überhaupt gehört.
Alte Speichermedien professionell entsorgen statt löschen – eine Alternative?
Alle oben genannten Löschmethoden zeichnen sich durch eine hohe Sicherheit aus, allerdings haben sie auch einen gravierenden Nachteil: Je nach Methode, Speichermedium und Kapazität des Datenträgers kann der vollständige Löschvorgang mehrere Stunden oder sogar Tage dauern. Möchte man ganz sicher gehen, sollte man ein Speichermedium zumindest einmal – aber besser mehrfach mit zufälligen Bits überschrieben. Eine Alternative wäre die Vernichtung und Entsorgung durch professionelle Anbieter. Die Speichermedien sind dann zwar tatsächlich und dauerhaft gelöscht, können dann aber nicht mehr verwendet bzw. veräußert werden. Hier gilt es je nach Fall die eigenen Präferenzen zu prüfen.