B-Ware: Worauf sollte man achten?
Überall Schnäppchen? Die rot oder gelb leuchtenden Etiketten mit der Prozentzahl stechen schon von Weitem ins Auge und veranlassen selbst den anfangs unwilligen Kunden oft zum Kauf. Oft ist die Ware im Fachmarkt und Supermarkt so platziert, dass der Kunde gar nicht anders kann, als direkt darauf zu zusteuern. Diese Masche ist vom Anbieter vollkommen beabsichtigt, denn beim Anblick verbilligter Artikel werden nahezu alle Menschen automatisch zu Schnäppchenjägern. Kein Wunder, spart man mit dem Kauf sogenannter B-Ware doch oft viel Geld – oder etwa nicht?
Warum lösen Schnäppchen einen so großen Reiz aus?
Werbeaufrufe wie „Nur für kurze Zeit“ oder „20% auf alles“ lassen die Verkaufszahlen in vielen Bereichen in die Höhe schnellen. Sobald Verbraucher von den vermeidlich lukrativen Versprechen hören, verfallen sie oft regelrecht in einen kleinen Kaufrausch. Aber warum eigentlich? Nicht weniger bekannt ist nämlich die Erkenntnis Dinge besorgt zu haben, die man eigentlich gar nicht benötigt. Geld zu sparen ist einfach ein Instinkt des Menschen – vergleichbar mit der Wahl der einfachsten Option, wenn man sich entscheiden muss. Ganz nach dem Motto: Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob man die Dinge wirklich braucht. Es hat (gefühlt) fast nichts gekostet und bestimmt findet sich in naher Zukunft eine Verwendungsmöglichkeit. Zudem fanden Forscher heraus, dass Kaufen zu einer Ausschüttung von Glückshormonen führt. Mit dem Erwerb neuer Sachen regen Menschen ihr Belohnungszentrum im Gehirn an. Umso besser, wenn der Einkauf weniger kostet, als gedacht.
B-Ware – Was ist das überhaupt?
Als „B-Ware“ bezeichnet man Artikel zweiter Wahl, die zwar nicht mehr dem Neuzustand entsprechen, aber dennoch nicht bzw. so geringfügig beschädigt ist, dass sie sich zum Verkauf eignet. Dabei kann es sich zum Beispiel um Produkte handeln, deren Verpackung bereist beschädigt wurde und aus diesem Grund vom Verkäufer umgepackt wurden. Auch Ausstellungsstücke und Kundenrückläufer, die quasi schon „benutzt“ wurden, werden häufig billiger angeboten. Der günstige Preis soll in diesem Fall mögliche Gebrauchsspuren ausgleichen. Meistens handelt es sich darüber hinaus um Rest- oder Sonderposten, zu denen auch Artikel gehören, die zwecks Garantieanspruchs zunächst gelagert wurden. Nimmt der Verkäufer die Originale aus dem Sortiment, offeriert er die Restposten ebenfalls oft deutlich günstiger.
Hier ist B-Ware besonders oft erhältlich
B-Ware kommt in nahezu allen Vertriebsbereichen vor. Häufig trifft man z.B. im Elektrohandel auf Geräte, die bereits einmal ausgepackt und ggf. auch kurz benutzt wurden, was der Funktionstüchtigkeit aber nicht schadet, da die Qualität dank einer günstigen Aufbereitung oft jener des neuen Produkts entspricht. Diese Sorte der B-Ware scheidet in der Modebranche natürlich aus, es sei denn, lediglich der Saum oder andere nicht sichtbare Stellen müssen ausgebessert werden. Nicht zu vergessen ist die Lebensmittelindustrie, bei der Bruchware oder MHD-Ware in Massen anfällt. Diese finden Verbraucher häufig in den Schnäppchenecken. Die besten Beispiele sind aber saisonale Genussmittel wie Weihnachtsmänner und Osterhasen aus Schokolade. Nach den Festtagen werden sie stark reduziert angeboten, obwohl sich nichts an der Qualität oder dem Geschmack geändert hat.
Beim Kauf trotzdem auf Qualität achten
Mit dem Kauf von B-Ware kann man echte Schnäppchen machen. Manchmal nutzen Hersteller den Rabatt auch, um Auslaufprodukte gezielt mittels billigerer Preise loszuwerden. An der Qualität der angebotenen Produkte ändert dies jedoch oft nichts. Wer gut damit leben kann, dass ein erworbenes Produkt eventuell minimale Gebrauchsspuren hat oder nicht dem neuesten Stand entspricht, kann mit B-Ware häuft über 50% sparen. Es muss also nicht immer ganz neue Ware sein, denn auch Kundenrückläufer sind als B-Ware häufig in einem tadellosen Zustand – lediglich die Verpackung wurde bereits geöffnet.
Fazit
Sparfüchse können mit dem Erwerb von B-Ware, also Artikeln „zweiter Wahl“, viel Geld sparen. Wer dabei auf eine angemessene Qualität achtet, ist auf der sicheren Seite. Allerdings sollte Verbrauchern auch bewusst sein, dass Händler bei den Angeboten manchmal tricksen.